Kammern der Begierde (German Edition) by Rückert Corinna

Kammern der Begierde (German Edition) by Rückert Corinna

Autor:Rückert, Corinna [Rückert, Corinna]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Herausgeber: Rowohlt E-Book
veröffentlicht: 2009-10-04T22:00:00+00:00


19

Als Mia die Augen aufschlug, wusste sie nicht, wo sie war. Eben noch hatte sie auf Helenas Abschiedsparty getanzt, und nun lag sie in einem Bett, das nach einem vertrauten Parfüm duftete. Sie versuchte, den Kopf zu heben, und ließ sich sofort wieder in die Kissen fallen. Ihr Schädel schmerzte, und der Raum um sie herum begann sich zu drehen. Wenig später hörte sie Schritte und spürte, wie ein kaltes, feuchtesTuch auf ihre Stirn gedrückt wurde. Der Schmerz ließ ein wenig nach.

«Na, geht’s dir besser?», fragte Helenas Stimme, die wie durch Nebel an Mias Ohr drang.

«Du bist in meiner Wohnung.» Sie strich der Freundin über das wirre Haar. «Süße, ich muss jetzt los. Der Möbeltransporter ist schon unterwegs.» Helena schüttelte den Lappen in der Luft, um ihn wieder abzukühlen. «Meinst du, ich kann dich jetzt allein lassen?»

Mia blinzelte unter der kühlenden Kompresse und sah Helenas besorgten Blick auf sich ruhen. «Wie spät?», murmelte sie mit schwerer Zunge, die sich kaum bewegen ließ.

«Es ist schon Mittag. Du hast wie ein Stein geschlafen.» Helena hielt ihr ein Glas Wasser hin und half der Freundin, sich ein wenig aufzurichten.

«Mmh», seufzte Mia dankbar. Ihre Zunge fühlte sich nicht mehr ganz so pelzig an.

«Schlaf dich aus, solange du willst. Ich habe Leo angerufen und ihm gesagt, dass du hier bist. Er wünscht dir gute Besserung und wartet zu Hause auf dich.»

Mia sank wieder in die Kissen zurück und versuchte zu lächeln. «Fahr vorsichtig», brachte sie mühsam hervor. «Ich ruf dich an, wenn ich dazu wieder in der Lage bin.»

«Ich hab dich lieb», flüsterte Helena und hauchte der Freundin einen Kuss auf die Wange. «Es ist alles da, was du brauchst. Wasser steht auf dem Nachttisch, und ich habe einen Eimer neben das Bett gestellt. Für alle Fälle.»

Ächzend rappelte Mia sich auf, um ihre Freundin zum Abschied zu umarmen. «Ich hab dich auch lieb.» Dann fügte sie hinzu: «Und danke. Für alles.»

Bevor Helena die Tür leise hinter sich ins Schloss gezogen hatte, war Mia bereits wieder eingeschlafen. Während ihr Körper mit dem Abbau des Alkohols kämpfte, fiel sie immer tiefer in einen schweren Traum.



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